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1. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 71

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von Arminius. 71 Im Sommer des Jahres 9 n. Chr. hatte Varus mit seinen Legionen Die.barus-, . tv cn ' i . . e* rk schlacht im so nannte man die rmischen Regimenter in einem Kastel! an Jahre 9 N.chr. der Weser gelegen; zu Anfang des Herbstes wollte er nach dem Rhein zurckkehren. Auf dem Marsche dahin sollte ein abseits wohnender Volks- stamm gezchtigt werden, der sich emprt hatte. Auf schlechten Wegen durch dichten Wald marschierten die Legionen bei strmendem Regen dahin. Auf einmal strzten Germanen mit furchtbarem Schlachtgeschrei auf die entsetzten Rmer los. Ein frchterlicher Kampf entbrennt, den ganzen Tag wird gestritten. Am nchsten Tage rcken die Rmer langsam weiter, immer neue Scharen von Feinden fallen der sie her. Am dritten Tage gibt's keine Rettung mehr. Die letzten Rmer verteidigen ihr Leben aufs tapferste; Varus aber sieht, da alles verloren ist, und stt sich das Schwert in die Brust. Das stolze rmische Heer liegt vernichtet im Teutoburger Walde, nur ein Teil der Reiter ist entkommen. So wurde Germanien von Feinden frei bis an den Rhein. Als man dem Kaiser Augustus die Schreckenskunde brachte, soll er im Schmerze ausgerufen haben: Varus, Varus, gib mir meine Legionen wieder!" Nach einigen Jahren sandte der Kaiser ein neues Heer nach Germanien. Der rmische Feldherr Germnieus raubte dem Arminius zwar sein Weib Thusnelda, aber dem Helden selbst konnte er nichts anhaben. Thusnelda. Der schirmte sein Vaterland, bis ihn elende Meuchelmrder erschlugen. Die Rmer sahen endlich ein, da sie die kraftvollen Germanen Im rmischen nicht bezwingen konnten, und begngten sich mit den Ufern des Rheins Donaulande, und der Donau. Am Rhein pflanzten sie die ersten Weinreben, auch legten sie feste Straen an und vermehrten die Zahl der Kastelle. Bald lieen sich im Schutze der rmischen Mauern germanische Ansiedler nieder, und die frhern Feinde verkehrten nun friedlich miteinander. Das innere Germanien aber betrat kein rmischer Kriegsmann wieder. Das danken wir Arminius, dem Befreier Germaniens. Auf einem Berge des Teutoburger Waldes erinnert ein gewaltiges Denkmal an den groen germanischen Helden.

2. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 41

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Gallier in Rom. 41 In ihrer Not nahmen die Plebejer ihre geringe Habe und wanderten Auszug der aus. Am Heiligen Berge bei Rom lieen sie sich nieder. ^Rom.^ Bald sahen die Patrizier ein, da sie, wenn ein Krieg ausbrche, die Plebejer nicht entbehren knnten. Sie schickten Gesandte hinaus, die sie zur Rckkehr bewegen sollten. Einer unter ihnen, Meneuius Agrihpa, Menenius ein freundlicher, weiser Mann, sprach zu den Armen: Agnppa. Ich will euch eine Geschichte erzählen: Einst zrnten die Glieder des Leibes dem Magen. Er bringt seine Tage in behaglicher Ruhe hin; wir aber mssen immer ttig sein und ihm Speisen zufhren, das wollen wir nicht mehr tun", sagten sie. Da ruhten Hnde, Mund und Zhne, und der Magen blieb leer. Aber der leere Magen bewirkte, da auch die Glieder schwach und welk wurden. Da merkten sie, da vom Magen die Kraft und Frische des ganzen Krpers ausgehe. Sie taten wieder ihre Schuldigkeit wie zuvor und fhlten sich wohl dabei." Die Plebejer erkannten den Sinn der Fabel. Als ihnen die Patrizier Die Plebejer die Schulden erlieen und gestatteten, da zum Schutze der Rechtlosen ^Voiks? Beamte, die Bolkstribunen, eingesetzt wrden, kehrten sie wieder nach tribuneu. Rom zurck. Nunmehr gestaltete sich ihr Leben ertrglicher. Wollten ja einmal im Senate belgesinnte Patrizier ein Gesetz beraten, das die Plebejer aufs neue bedrckte, so stand der Volkstribun von seinem Sitze auf und sprach: Veto", d.h. ich erhebe Einspruch, dann war der Beschlu ungltig. Einst brach in Rom eine Hungersnot aus. Da schlug der stolze Marcius Patrizier Marcius Coriolanus vor, an die Plebejer nur dann Getreide 6ortoianu-zu verteilen, wenn sie auf die Volkstribunen verzichteten. Darber erhob sich unter den Plebejern ein Sturm der Entrstung; Coriolanus wurde verbannt und floh zu den Volscern, den Feinden Roms. Mit ihnen erschien er vor seiner Vaterstadt. Senatoren und Priester baten den Erzrnten um Schonung Roms vergeblich. Dann nahte ein Zug rmischer Frauen dem Lager, Mutter und Gattin traten dem Gefrchteten entgegen. Da schwand sein Zorn. Mit den Worten: D Mutter, du hast Rom gerettet, aber deinen Sohn hast du verloren!" fhrte er das Heer ins Volscerland zurck und starb in der Verbannung. 7. Die Gallier in Rom. In Gallien, dem heutigen Frankreich, lebten damals wilde keltische Unfall der Voltsstmme. Groe Scharen derselben berstiegen die Alpen und brachen ,

3. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 72

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
72 Von Bonifatius. 3. Bon Bonifatius. Noch heute ziehen fromme Männer hinaus zu den fernwohnenden Heiden, predigen ihnen vom Heiland und bekehren viele zum christlichen Glauben. Dann errichten sie Kapellen und Schulen und unterweisen die Neubekehrten in den gttlichen Dingen, da sie vom Glauben nicht wieder abfallen. Man nennt solche Männer Missionare. Auch zu unfern Vorfahren, die Wotan und andern Gttern opferten, kamen in alten Zeiten Missionare und brachten ihnen das Evangelium. Einst fuhr solch ein frommer Mann aus England der das Meer herber nach Germanien. Er trug eine grobe Kutte, die ein Strick zusammenhielt, und an seinen Fen Sandalen, das war der Mnch Winfried. Wlltfried. Bei den rauhen Friesen, die an der Nordseekste Fischfang trieben und vorberfahrende Schiffe ausraubten, begann er sein frommes Werk. Allein sie glaubten seiner Predigt nicht und beteten weiter zu Wotan und Donar. Darauf sandte der Papst in Rom den frommen Mann zu den heidnischen Hessen und Thringern. Hier wollte es ihm schon besser gelingen: viele lieen sich taufen und in der Lehre des Heilandes unterweisen. Eines Tages kam Winfried in die Nhe des hessischen Dorfes Geismar. Da stand eine herrliche Eiche, unter deren Zweigen dem Donnergotte Opfer dargebracht wurden. Winfried predigte im Schatten des Baumes einer Heidenschar, die sich eingefunden hatte. Dann legte er die Axt an die Eiche und lie sie von seinen Begleitern fllen. Zitternd standen die Heiden von ferne und erwarteten, da der zrnende Gott den Frevler durch einen Blitz zerschmettere. Allein es zuckte kein Blitzstrahl vom Himmel. Da begehrten die meisten, die zugesehen hatten, die christliche Taufe. Der Papst hrte mit Freuden, da viele in Germanien sich zu Bonifatius. Christo bekehrten. Er verlieh Winfried, der nun den Namen Bonifatius fhrte, das hchste geistliche Amt in Germanien, er ernannte ihn zum Erzbischos. Als solcher hatte er zu Mainz am Rheine seinen Sitz. Da hatte nun der fromme Mann viel Mhe und Arbeit im Dienste seines Heilandes. Hierhin und dorthin sandte er Glaubensboten, die \

4. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 130

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
130 Von Friedrich dem Groen. Im Westen war das Wetter vorber; aber im Osten zog sich's immer drohender zusammen: ein groes sterreichisches Heer war in Schlesien eingedrungen und hatte die Hauptstadt Breslau erobert. So eilte denn Friedrich, so schnell seine Grenadiere vorwrts konnten, in trben Novembertagen vom Robacher Schlachtfeld nach Schlesien. Sein wackrer General Zielen fhrte ihm die wenigen tapfern Soldaten zu, die er aus den Gefechten mit den sterreichern gerettet hatte. Klein war das Heer, die Feinde hieen es die Potsdamer Wachtparade"; aber ihr Mut ward groß, als ihr König wieder an der Spitze stand. Es war Anfang Dezember, leichter Schnee bedeckte die Fluren. Lenthen 1757. Friedrich ersphte den Feind bei dem Dorfe Lcuthcll und sah Mb, ba er in die Winterquartiere zog und an keine Schlacht beichte. Da trat er vor seine Generale, rebete ernste Worte zu ihnen nnb sprach dabei: Wir mssen den Feind schlagen ober uns vor seinen Batterien begraben lassen." Die Offiziere aber sagten den Soldaten des Knigs Absicht, da erfllte frischer Mut die Herzen. Am nchsten Morgen rckten die Preußen im Dunkel der die winterlichen Gefilde dem Feinde entgegen. Der sah sich auf einmal wtend angegriffen, wo er es am wenigsten erwartete. Bald war ein fter-reichischer Flgel zusammengehauen; dann ward das Dorf Leuthen er-strmt; endlich warfen anstrmende preuische Reitermassen die letzten Feinde nieder. Ein kurzer Wintertag hatte gengt, das stolze sterreichische Heer zu zersprengen; was mit dem Leben davon gekommen war, eilte bers Gebirge nach Bhmen hinein. Auf dem blutgetrnkten Schnee des Schlachtfeldes stimmte ein alter Grenadier dankerfllten Herzens das schne Lied Nun danket alle Gott" an; andre sangen mit, und bald erklang aus vielen Soldatenkehlen der Choral von Leuthen" durch die Winternacht. Friedrich der Groe hatte seinen glnzendsten Sieg erfochten. Darnach nahm der König Breslau den sterreichern wieder und lie sein ermdetes Heer den Winter der in Schlesien rasten. Es war damals gebruchlich, da im Winter die Waffen ruhten. Da lieen es sich die- Soldaten in dem eroberten Lande bei Brgern und Bauern wohl sein. Waren im Frhjahr die Tage wieder wrmer und die Wege trocken, so zogen die Truppen zu neuem Kampfe aus. Auch der König ruckte im Frhling 1758 wieder ins Feld. An Zorndolf, einem heien Sommertage schlug er in der blutigen Schlacht bei Zorn^ borf die Russen zurck.

5. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 1

1891 - Dresden : Höckner
I. Periode. Die germanischen Stämme im Kampfe mit dem römischen Weltreiche. — 476 n. Chr. I. Abschnitt. Germanen und Römer bis ?nr Festsetzung der Mein- und Donaugrenze — ca. 100 n. Chr. 1. Einwanderung der Germanen. 1. Die Germanen gehören zur europäischen Gruppe der arischen (indogermanischen) Völkerfamilie. Diese wanderte in zwei großen Strömen, einem südlichen (Griechen und Italiker) und einem nördlichen (Kelten, Germanen, Letto-Slawen) in Europa ein, der letztere durch die Ebenen Rußlands. Die Kelten besetzten vor den Germanen das Land östlich vom Rheine bis an und über die Weser hinaus und im Süden bis zum „hercynischen Walde" (die mitteldeutschen Gebirgszüge vom Vogelsberge bis zu den Sudeten), außerdem Frankreich und die britischen Inseln. Die den Germanen folgenden und ihnen näher verwandten Letto-Slawen blieben in den weiten russischen Ebenen zurück, die Germanen aber zogen weiter längs der großen Flüsse in nordwestlicher Richtung bis zum Nordmeere. 2. Von hier aus bevölkerte ein Teil von ihnen Skandinavien, die dänischen Inseln und Jütland (Nordgermanen oder Skandinavier: Schweden, Norweger, Dänen) und entwickelte sich hier vielfach verschieden von den Stammesgenossen des Festlandes, verlor daher bald das Bewußtsein der Zusammengehörigkeit mit ihnen. Die Hauptmasse breitete sich in dem heutigen Deutschland rechts des Rheines aus und drängte die Kelten allmählich im Westen über Mittel- und Niederrhein, im Süden über den Main zurück. Die Kelten wohnten nur noch längs der Donau bis tief nach Pannonien (Ungarn) hinein und fast im ganzen Alpengebiete, doch blieben Kelten auch in Deutschland zurück und Kümmel u. Ulbricht, Grundziiqe Ii. 1

6. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 83

1892 - Leipzig : Voigtländer
- 83 daher Auflsung der Einheit des Reiches: Deutschland dem Wesen nach nur noch ein Staatenbund von mehr als 300 fast unabhngigen Staaten: Verlust seiner vorwiegenden Stellung in Europa; Verfall des Handels und der Macht der Städte; Herabsinken der seit der Reformation emporgeblhten Wissen-jchaften und Knste; Nachahmung des franzsischen Wesens ic. tc. 48. Aus dem Volksleben. Der Einflu des kaiserlichen Hofes auf das Volksleben ging in diesem Zeitraum verloren. Der kaiserliche Wohnsitz Wien lag nicht im Mittel-punkte des Reiches, sondern fast an des Reiches Grenze, und die Kaiser waren nicht mehr gewohnt, bald hier bald da im Reiche zu erscheinen. Dazu kam, da grade unter dem shigsten der Nachfolger Karls V., unter Max Ii., spanische Hofsitte am deutschen Kaiserhofe sich einzunisten anfing. Kaiser Rudolf Ii. fhrte das zurckgezogene Leben eines Gelehrten; er und Matthias galten in ihren letzten Lebenstagett.fogar- fr geistesschwach. Ferdinand Ii. und Iii. trennte dann die Strenge ihres Bekenntnisses von dem grten Teile ihrer Unterthanen. - Die Reformation nriffte, so lange Luther lebte, ungemein erfrischend aus alle Schichten des Volkes. Die Fürsten, der Adel, die Städte, alle be-herrschte das kirchliche Leben, das auch hie Jjmiuk -ganz in seine Kreise zog. Die lutherische B^elbersetzuug^ch^f- dis< deutscht Schriftsprache; sie und das lutherische Kirchenlied schiften eine neue Blte der Litteratur hervor-locken zu sollen. Die Hauptvertreter des geistigen Lebens hielten denn auch zu Luther. Hans Sachs pries in einem seiner besten Gedichte die mitten-bergische Nachtigall; die berhmtesten deutschen Maler, Albrecht Drer aus Nrnberg, Hans Holbein, Lucas Kranach besonders waren-Anhnger Luthers. Melanchthon, der praeceptor Germaniae, war sein bester Freund und Mit-streiter. Copernicus aus Thorn, der das nach ihm benannte Weltsystem entdeckte, der Wrttemberger Kepler, der die Gesetze der Planetenbewegung fand, blickten nach Wittenberg und hofften, da die Saat, die dort heran-wuchs, schnelle Frucht zeitigen sollte. Leider ist ihre Hoffnung eine eitle gewesen. Ans Luther folgte keine seiner wrdige reformatorische Kraft; die Bewegung kam unter den Einflu streitschtiger Theologen, und an die Stelle des lebendigen Glaubens trat die Herrschaft der toten Glaubens-form et. Erst das 18. Jahrhundert fing das zu ernten an, was im Beginn des sechszehnten war geset worden. Die Streitsucht der Theologen der zweiten Hlfte des 16. Jahrhunderts vergiftete das Volksleben. Die Lutheraner haten die Kalvinisten weit mehr 6*

7. Bilder aus der deutschen Vorgeschichte - S. 13

1918 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
13 aber nunmehr auf der frei gewordenen Strae den Marsch nach Italien fortzusetzen, gaben die Kimbern unerklrlicherweise ihre bisherige Absicht auf, wandten sich rckwrts und verschwanden bald aus dem Gesichtskreise der Rmer. Nach einigen Jahren tauchten sie an einer anderen Stelle der rmischen Grenze von neuem auf, nmlich im sdlichen Gallien am Rhoneflusse. Dorthin waren sie in einem groen Bogen durch keltisches Land gewandert. Wiederum baten sie um berlassung von Land zur Ansiedelung und wiederholten diese Bitte durch Boten an den Senat, auch nachdem sie Angriffe der rmischen Feldherrn siegreich abgeschlagen hatten. So gewann Rom Zeit, ihnen immer neue Heere entgegenzuwerfen. Aber da diese alle von unfhigen und unwrdigen Feldherren befehligt wurden, die nur durch Rck-ficht auf ihre hohe Geburt zu Amt und Wrden gelangt waren, so erfochten die Kimbern Sieg auf Sieg. Die furchtbarste Niederlage erlitten die Rmer bei A r a u s i o (105), wo zwei Heere, zusammen 60 000 Mann, niedergehauen und das rmische Lager gestrmt wurde, soda nur wenige Flchtlinge dem Gemetzel entrannen. Furchtbares Entsetzen, der kimbrische Schrecken", ergriff Rom, und man frchtete schon, binnen kurzem die Barbaren vor Rom zu sehen, denn der Einmarsch nach Italien stand ihnen frei. In der hchsten Not ward G a jus Marius, der Besieger Jugurthas, zum Konsul gewhlt und den Kimbern entgegengesandt. Als er auf dem Kriegsschaupltze anlangte, fand er keinen Gegner vor, denn die Kimbern hatten inzwischen ihre Plne ge-ndert und waren nach Spanien gezogen. So hatte Marius, dem man Jahr fr Jahr das Konsulat erneuerte, hinreichend Zeit, sein Heer zu verstrken und ihm durch Abhrtung und strenge Zucht volle Schlagfertigkeit einzuflen, auch das Land durch Anlegung von Straen und Festungen verteidigungsfhig zu machen. Als die Kimbern aus Spanien zurckkamen, vereinigten sich mit ihnen die Teutonen, die ihnen aus der gemeinsamen alten Heimat an der Ostseekste nachgezogen waren und ebenfalls auf der Suche nach neuen Wohnsitzen waren. Diesmal sollte der Einbruch nach Italien durchgesetzt werden. Aber aus unbekannten Grnden trennten beide Völker ihre Wege; die Teutonen wollten auf dem geraden Wege entlang der Sdkste Galliens vorrcken; die ruhelosen Kim-bern whlten den weiten Umweg im Norden der Alpen; in den gesegneten Ebenen Norditaliens verabredete man ein Stelldichein fr den Sommer des nchsten Jahres. Marius verhielt sich zunchst abwartend; er blieb mit seinem Heere in einem festen Lager, das die Teutonen vergeblich bestrmten^ und gewhnte so seine Krieger an das Aussehen und die Kampfes-art der Germanen. Diese aber deuteten das Verhalten der Rmer

8. Bilder aus der Götter- und Heldensage der Griechen, Römer und Deutschen - S. 1

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
A. Hus der grieebtfeben Götter- und Beiden fage. I. Herkules. a. Die Jugend des crhules. Herkules war geboren in der griechischen Stadt Theben. Seine Mutter Alkmene war eine griechische Frstin. Der Vater des Herkules war Zeus (I p p i t e r), der König der Götter. Dieser wohnte auf dem Berge Olympus in einem Herr-lichen Palaste. Da sa er auf einem Throne, das Zepter in der Hand, und neben ihm ein Adler, der Blitze im Schnabel trug. Denn Zeus herrschte als König nicht nur der die Götter, sondern auch der die Menschen, und wenn er sah, da diese unrecht handelten, so schleuderte er oft vom hohen Olympus einen Blitz herab, der den Frevler niederstreckte. Der Zugang zu dem Olympus war nur den Gttern gestattet, die sich auch oft dort einfanden, um mit Zeus zu beraten. Dann lagerten sie sich mit ihm zum Mahle, wobei sie Ambrosia schmausten und Nektar tranken: bedient wurden sie von dem schnen Knaben G a n y m e d und der lieblichen Jung-frau Hebe. Neben Zeus thronte seine himmlische Gemahlin Hera (I n o), die stolze Gtterknigin. Alkmene, die irdische Gemahlin des Zeus, wohnte in Theben; in dieser Stadt wuchs der kleine Herkules heran. Schon in der Wiege war sein Leben bedroht. Denn Hera hate den Sohn der Alkmene und wollte ihn verderben. Als einst die Wrterin den Knaben allein gelassen hatte, wlzten sich zwei Schlangen, die Hera gesendet hatte, ins Zimmer, umschlangen den Knaben in der Wiege und wollten ihn ersticken. Aber das Kind ergriff die beiden Schlan-gen, und so groß war die Kraft der kleinen Fuste, da sie den Schlan-gen die Kehle zudrckten, bis die Tiere erstickt waren. Als die Wr-terin zurckkam, lagen die Schlangen tot neben der Wiege, in welcher der Knabe friedlich schlummerte. Die gewaltige Kraft, die Herkules von seinem Vater geerbt hatte, wuchs von Jahr zu Jahr. Bald war er der grte und strkste unter allen Knaben der Stadt Theben; keiner konnte es ihm im Ringen, Laufen und Springen gleichtun; er war der geschickteste Bogel, Geschichte fr Sexta. 1

9. Bilder aus der Götter- und Heldensage der Griechen, Römer und Deutschen - S. 17

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
17 jung kochen wrde; als sie den Betrug merkten, der ihnen gespielt worden war, nahmen sie sich selber aus Verzweiflung der ihre Tat das Leben. Aber auch diese List half dem Jason nicht zum Throne, er wurde vielmehr von den erzrnten Brgern mit Weib und Kin-dern aus der Stadt vertrieben und wandte sich nach K o r i n t h. Hier nahm ihn der König freundlich auf; er wollte ihm sogar seine Tochter vermhlen, wenn er die gefhrliche Zauberin Medea verstiee. Als Medea von diesem Plane hrte, entbrannte sie von Eifersucht und Wut. Der Knigstochter schickte sie einen vergifteten Kranz, der sie ums Leben brachte. Dann ermordete sie ihre eigenen Kinder und fuhr auf einem Wagen, der von geflgelten Schlangen gezogen wurde, durch die Lfte von dannen. Der verzweifelnde Jason fand ein ruhmloses Ende. Was aus dem Goldenen Vlies geworden ist, wei niemand zu sagen; Jasons Schicksal aber war den Griechen ein Beweis dafr, da edle Helden nicht nach Golde streben drfen. Iv. Der Crojantfcbe Krieg. a. Die 6ntftcbung des Kriegen Fern von Griechenland jenseit des Meeres lag die mchtige Stadt T r j a. Hier herrschte König P r i a m u s , der viele Shne und Tchter hatte. Als ihm wieder ein Knabe geboren worden war, wurde ihm von Priestern verkndigt, dieser Knabe werde einst seiner Vaterstadt und dem Knigshause den Untergang bringen. Priamus wollte den Knaben Paris sofort tten laffen, aber die Knigin Hekuba bat fr das unschuldige, schne Kind. So wurde es am Leben gelassen, aber auf Befehl des Knigs hinaus zu den Hirten getragen, die am Berge Ida die Herden des Priamus weideten. Dort wuchs Paris als ein Hirtensohn heran, und aus dem Kinde wurde ein schner Jngling. Als der junge Paris einst unweit seiner Herde im Schatten eines Baumes ruhte, traten drei herrliche Frauen an ihn heran. Es waren drei Gttinnen: die Gtterknigin Hera (Juno), Pal-Rhette (Minerva), die Gttin der Weisheit und der Kriegskunst, und Aphrodite (Venus), die Gttin der Schn-heit und der Liebe. Sie berreichten ihm einen goldenen Apfel mit der Inschrift der schnsten" und verlangten, er solle ihn der-tenigen berreichen, welche er fr die schnste halte. Mit diesem Apfel aber hatte es eine eigene Bewandtnis. Zu der Hochzeit des Knigs Peleus mit der Meeresgttin Thetis waren Vogel, Geschichte fr Serta. o

10. Bilder aus der Götter- und Heldensage der Griechen, Römer und Deutschen - S. 90

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
90 Karl, nach dem du so viel gefragt hast," rief der Franke und sank ohnmchtig zu Boden. Tief erschttert stieg der König von der Mauer herab; nach kurzem Widerstande berlieferte er die Stadt und sich selbst in die Hand des Siegers, der ihn als Gefangenen ins Frankenland sandte. Bei all seiner kriegerischen Ttigkeit vernachlssigte Karl keine seiner brigen Herrscherpflichten. Unablssig durchzog er seine weiten Lande, sah berall nach dem Rechten und sorgte fr Ord- \ nung, und wo er sich zeigte, da gediehen die friedlichen Arbeiten des Volkes und brachten reichen Segen. Auch der Kirche des Franken-reichs gereichte seine sorgliche Ttigkeit zu hohem Vorteil; besonders achtete er darauf, da nur wrdige und fromme Geistliche zu Bi-schfen und Erzbischfen berufen wurden. Als einst der erzbischfliche Stuhl von Kln erledigt war, meldeten sich viele ehrgeizige Bewerber, die nach den groen ueren Vorteilen des Amtes strebten. Karl wollte die Wahl persnlich leiten; er ritt von Aachen nach Kln hinber, einfach wie immer ge-kleidet, so da man ihn fr einen Jger halten konnte. Unweit vor Kln kam er an einem einsamen Kirchlein vorber, von dessen Turm das Glcklein zum Gottesdienste lud. Ter König trat ein und lauschte, tief ergriffen, den einfachen und doch herzenswarmen Worten des Geistlichen, der seines Amtes mit voller Wrde waltete. Nach dem Gottesdienste spendete der König zum Danke einen Goldgulden; aber der bescheidene Priester wies die Gabe als viel zu hoch zurck. Ich will Euch," sprach er, einen anderen Weg zeigen, Eueren Dank abzustatten. Unser Evangelienbuch ist, wie Ihr seht, uerlich schadhaft. Da Ihr Jger seid, knntet Ihr uns das Fell des nchsten Wildes liefern, das Ihr erlegt; daraus kann dann das heilige Buch ein neues Rcklem erhalten." Karl ver-sprach es und ritt seines Weges weiter. In Kln ward er mit allen kniglichen Ehren empfangen. In seine Herberge kamen während der Nacht die Bewerber, machten ihm allerhand Versprechungen und suchten durch groe Geldsummen seine Gunst zu erkaufen. Er nahm die gespendeten Gelder ruhig an, ohne eine Zusage zu geben. Als nun am nchsten Tage die Ratsversammlung stattfand, in der der neue Erzbischof ernannt werden sollte, sprach Karl vom Throne herab: Es sind mir groe Summen berliefert worden, um mich zu bestechen; ich habe sie verwendet, die Schulden des Erzbistums zu bezahlen, soda die Geber sich damit den Dank der Kirche und den Lohn Gottes ver-dient haben. Zum Erzbischof aber ernenne ich den Mann, von dem ich gestern einen einzigen Goldgulden gewonnen habe. Es ist der Priester H i l d e b o l d in der nahen Waldkapelle. Auf, eilt hinaus und fhrt ihn herbei!"
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